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HÄUFIGE FRAGEN



> Was bedeutet Ergotherapie ?

> Was bedeutet Ergotherapie in der Pädiatrie ?

> Was bedeutet Ergotherapie in der Neurologie ?

> Was bedeutet Ergotherapie in der Geriatrie ?

> Was bedeutet Ergotherapie in der Orthopädie ?

> Was bedeutet Ergotherapie in der Psychiatrie ?

> Was bedeutet Ergotherapie in der Arbeitstherapie ?

> Was geschieht in der Ergotherapie im Erstgespräch zwischen Patient

   und Therapeut ?



Was bedeutet Ergotherapie ?

Die Ergotherapie ist eine vom Arzt verordnete Heilmaßnahme gem. § 182 Abs. 1 Nr.1 der Reichsversicherungsverordnung und gehört der Gruppe der "nichtärztlichenTherapieberufe im Gesundheitswesen" an.
Der Beruf des Ergotherapeuten ist in Deutschland noch verhältnismäßig jung.
Er besteht erst seit ca. 50 Jahren. Die offizielle gesetzliche Bezeichnung lautet : Beschäftigungs- und Arbeitstherapie.
In Amerika entwickelte sich die Beschäftigungstherapie bereits im ersten Weltkrieg durch die Behandlung von Verwundeten und Behinderten des Krieges. Bald danach gelangte die neue Behandlungsmethode auch nach England und Skandinavien - in Deutschland finden sich Ansätze der Arbeitstherapie gleichfalls um die Zeit der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts.


Das Konzept der "Ergotherapie" hat zum Ziel, dass Kranke und Behinderte über alltags- und handlungsorientierte Aktivitäten und Prozesse ihre Kompetenzen wiedererlangen oder mindestens erweitern können.
In Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen hat die Ergotherapie zum Ziel, verlorengegangene bzw. noch nicht vorhandene Funktionen körperlicher, geistiger oder psychischer Art durch entsprechende Behandlungsmaßnahmen positiv zu verbessern, so dass die Betroffenen die größtmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit in ihrem Alltags- und/oder Berufsleben erreichen können.
In den Behandlungsverfahren werden deswegen Medien und Mittel methodisch so eingesetzt, dass sie praktische Aktivitäten erfordern: Lebenspraktische Handlungen, handwerkliche Aktivitäten und gestalterische Prozesse werden als gezielte therapeutische Maßnahme wirksam.


Grundsätzlich versteht sich die Ergotherapie als eine ganzheitliche Therapieform: Der Patient wird sowohl als Gesamtheit seines kognitiven, körperlichen und psychischen Seins gesehen, als auch im Kontext mit seinen sozialen Bedingungen und Beziehungen.
Ergotherapie ( “Hilfe zur Selbsthilfe”) ist ein ärztliches Heilmittel, das von Kinderärzten, Hausärzten oder Fachärzten verordnet wird. Es kommt bei Menschen aller Altersstufen mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen/-physiologischen und /oder psychisch-funktionellen Störungen zum Einsatz.




Was bedeutet Ergotherapie in der Pädiatrie ?

Ergotherapie in der Pädiatrie (Kinderheilkunde) wendet sich an Kinder, deren Entwicklung verzögert ist, deren Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt, von Behinderung bedroht oder betroffen ist.
Beispiele vom Säuglings- bis ins Jugendlichenalter:

- Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung
- Störungen in der Sozialentwicklung
- Störungen in der Kommunikationsfähigkeit
  (ADS - Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom)
- angeborene oder früherworbene Störungen des Bewegungsablaufs
  in Folge von Hirnschädigungen oder Entwicklungsstörungen
- psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen



Was bedeutet Ergotherapie in der Neurologie ?

Ergotherapie in der Neurologie (Nervenheilkunde) behandelt vor allem Erkrankungen des zentralen Nervensystems, z.B. Apoplex (Schlaganfall), SHT (Schädel-Hirn-Trauma), Querschnittslähmungen
oder Multiple Sklerose. Die in der Regel sehr komplexen Störungsbilder bilden sich vergleichsweise
langsam und nur selten vollständig zurück.



Was bedeutet Ergotherapie in der Geriatrie ?

In der Geriatrie (Altersheilkunde) werden durch den Alterungsprozess bedingt oft Mehrfacherkrankungen behandelt, die einer ständigen Veränderung unterworfen sind:

- Apoplex
- Morbus Parkinson
- Morbus Alzheimer
- Multiple Sklerose
- degenerative und rheumatische Erkrankungen des Muskel, und Skelettsystems
- Zustand nach Frakturen, Amputationen
- depressive, neurotische und psychotische Erkrankungen
- Tumorentfernung

Um im Alltag die größtmögliche Selbständigkeit zu erhalten, ist es notwendig, verloren gegangene Funktionen wieder aufzubauen und vorhandene Fähigkeiten zu erhalten.



Was bedeutet Ergotherapie in der Orthopädie ?

In der Orthopädie werden Patienten aller Altersstufen mit Störungen aus den Bereichen Orthopädie, Rheuma- und Traumatologie behandelt, z.B.:

- angeborene Fehlbildungen des Rumpfes, der Arme und Hände
- entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis
- Verletzungen der Knochen, Muskeln, Sehnen und der Nerven
- Lähmungen
- Amputationen
- Tumoren der Knochen, Muskeln und Nerven

Ziel der Ergotherapie ist, dass der Patient lernt, vorhandene Kräfte zu nutzen und durch veränderte Verhaltensweisen und Arbeitsabläufe im Alltag eine bleibende Behinderung zu kompensieren.



Was bedeutet Ergotherapie in der Psychiatrie ?

Die Ergotherapie behandelt in diesem Fachgebiet Patienten aller Altersstufen mit neurotischen, psychotischen und psychosomatischen Störungen sowie mit Suchterkrankungen. Die typischen Krankheitsbilder sind z.B. psychische Störungen im Kinder- und Jugendalter, Persönlichkeits, und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Essstörungen, Alkohol-, Drogen- und Medikamentenmissbrauch.



Was bedeutet Ergotherapie in der Arbeitstherapie ?

Ergotherapie in der Arbeitstherapie behandelt Patienten, die aufgrund einer Erkrankung der Psyche, des Geistes oder des Körpers in ihren Arbeitsfähigkeiten und -Fertigkeiten so beeinträchtigt sind, dass sie einer beruflichen Tätigkeit oder Ausbildung nicht oder nur sehr eingeschränkt nachgehen Können.



Was geschieht in der Ergotherapie im Erstgespräch zwischen Patient und Therapeut ?

Im Erstgespräch werden gemeinsam mit dem Patienten und/oder dessen Angehörigen, nach einer Differenzierten ergotherapeutischen Befunderhebung die individuellen Ziele erarbeitet, ein Behandlungsplan erstellt und die entsprechenden Behandlungsmethoden und -medien ausgewählt.
Wir geben für den schulischen, häuslichen und beruflichen Alltag gezielte Anleitung und unterstützen die Schritte zur Selbständigkeit. Ziele, Behandlungsplan und -Methoden werden während des therapeutischen Prozesses ständig dem Können des Patienten und der veränderten Situation angepaßt.

In der Regel erfolgen vereinbarte Termine wöchentlich zu festgelegten Zeiten in der eigenen Praxis bei einem Therapeuten, der den Patienten von Anfang (Erstgespräch) bis Ende des therapeutischen Prozesses begleitet. Die ergotherapeutische Behandlung gilt als abgeschlossen, wenn die vereinbarten Ziele erreicht wurden und der Patient bestimmte Handlungskompetenzen erworben hat, auch ohne dass alle früheren Fertigkeiten wieder erlangt wurden.